Der NSU-Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtages trifft sich an diesem Freitag, 7. April, zu seiner nächsten regulären Sitzung. Das Gremium befasst sich derzeit schwerpunktmäßig mit den insgesamt elf Raubüberfällen, die von 1998 bis 2006 in Chemnitz und Zwickau begangen wurden und dem NSU zugeschrieben werden.
Die damals unerkannt gebliebenen Täter waren stets bewaffnet, gingen brutal vor und erbeuteten in Sachsen rund 250.000 Euro. In dem Zusammenhang wird der Ausschuss zwei Zwickauer Kriminalbeamte, Thomas Otto und Volker Flemig, befragen. Details zum Ablauf stehen in der Tagesordnung.
In Zwickau, wo sich der NSU bis zuletzt tatsächlich versteckt hielt, war es im Juli 2001 zu einem Überfall auf eine Post- sowie im September 2002 und im Oktober 2006 zu zwei Überfällen auf Sparkassen-Filialen gekommen. Im letzten Fall war nur ein Täter beteiligt. Er fügte einem Auszubildenden der Filiale eine lebensgefährliche Schussverletzung zu und floh schließlich ohne Beute. Bald darauf verlagerte sich die Raubserie nach Mecklenburg-Vorpommern und schließlich nach Thüringen.
Die öffentliche Sitzung des Ausschusses beginnt um 10 Uhr im Raum A600 und steht interessiertem Publikum offen.
Lesetipp: Über die bisherigen Sitzungen berichtet NSU-Watch Sachsen.