Wir erleben keine Stimmungen, sondern handfeste Gefährdungen der gesellschaftlichen Struktur. Das dürfte ein wichtiger Antrieb sehr vieler Menschen sein, zu protestieren. Es ist abwegig, von ihnen eine Art Integrationsleistung für Regierungsparteien zu erwarten, indem sie sich Kritik an deren Politik verkneifen. Diese Erwartungen kommen von einer Seite, die bisher nicht besonders damit aufgefallen ist, die demokratische Zivilgesellschaft zu fördern. Wenn wir uns in der Sache geeint zeigen wollen – und das ist uns jetzt angeraten -, dann braucht es keine Belehrungen, sondern Anstrengungen aller Beteiligten. Nirgends in Europa, wo faschistische Kräfte zum Regime wurden, gelang ihnen das aus eigener Kraft. Es braucht jetzt auch konservative Antifaschistinnen und Antifaschisten. Aber die Gegenwart kennt bisher von ihnen zu wenige.
Aus meinem Redebeitrag zur heutigen Debatte im Sächsischen Landtag.